Sportchef Gaetano Manno war es, der sich am Freitagabend (25. Oktober) beim 2:4 bei Borussia Mönchengladbach II an die Seitenlinie stellte und den Wuppertaler SV coachte. Wenige Tage zuvor hatte Manno Trainer Rene Klingbeil vor die Tür gesetzt.
"Rene ist ein guter Typ. Ich war auch von ihm überzeugt. Schließlich habe ich ihn ausgewählt. Doch er hat es leider, trotz seiner akribischen Arbeit, nicht geschafft, die Mannschaft menschlich zu packen", äußerte sich Manno am Sonntag (27. Oktober) noch einmal zur Klingbeil-Entlassung.
Mannos Stimme war zwei Tage nach dem 2:4 in Mönchengladbach angeschlagen. "Ich werde definitiv nur übergangsweise an der Seitenlinie bleiben. Als feste Lösung ist das kein Thema. Die Doppelbelastung kostet einfach zu viel Kraft und Power. Ich hatte nur drei Tage Zeit, um die Mannschaft vorzubereiten. Ich bin da voller Energie herangegangen, aber am Sonntag spüre ich auch in meinem Körper eine gewisse Leere. Nichtsdestotrotz nehme ich das Positive mit", erklärt der WSV-Sportchef.
Rund zehn Kilometer sind die WSV-Profis als Team mehr gelaufen als noch in den Partien unter Ex-Coach Klingbeil. Eigentlich auch ein verheerendes Zeugnis für die Spieler. "Nach einem Trainerwechsel ist es immer schwer zu erklären, warum Dinge plötzlich laufen. Aber das war und wird im Fußball immer so sein", sagt Manno, der seit Tagen auf der Suche nach einem neuen Chefcoach ist.
"Ich habe schon fünf Gespräche geführt. Weitere werden folgen. Mehr möchte ich nicht sagen. Nur, dass wir einen Trainer suchen, der die Mannschaft menschlich packt, aber die Jungs auch inhaltlich überzeugt. Nur über die Emotionalität geht es auch nicht. Und nur über den Inhalt eben auch nicht. Der Mix macht es", erklärt der 42-Jährige.
Nach RevierSport-Informationen gehören Sebastian Tyrala (zuletzt Türkspor Dortmund), aber auch die ehemaligen WSV-Trainer Björn Mehnert sowie Adrian Alipour zu den Kandidaten.
Am Mittwoch (30. Oktober, 19.30 Uhr) empfängt der WSV im Niederrheinpokal-Achtelfinale den FC Kray. Im Viertelfinale würde ein Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Oberhausen warten. "Daran denken wir noch nicht. Erst müssen wir die Hürde Kray überstehen. Der Pokal ist ein sehr wichtiger Wettbewerb für uns", betont Manno.
Gut möglich, dass gegen Kray noch Manno an der Seitenlinie coachen wird. Zum Heimspiel (Samstag, 2. November, 14 Uhr) gegen den KFC Uerdingen könnte dann der Klingbeil-Nachfolger sein Debüt feiern.